Wieder Thomas

Es klingelt an der Tür. Thomas. Natürlich Thomas. Es ist nass, kalt, später Nachmittag, und die Dunkelheit hat sich längst über den Tag gelegt. Thomas steht vor mir, durchnässt bis auf die Knochen, mit halb erfrorenen Händen und einem Blick, der alles sagt. Neben ihm sein Hund, ebenso nass, ebenso kalt, zitternd und mit einem Gesichtsausdruck, der förmlich um Mitleid bettelt. Thomas hat diesen Dackelblick drauf – den perfekten. Wie könnte ich nein sagen?

„Natürlich, komm rein“, sage ich.

Thomas tritt ein, und sein Hund stürmt hektisch in die Wohnung, als hätte er gerade eine eisige Odyssee hinter sich. Der kleine Kerl freut sich so sehr, dass er kaum stillhalten kann, und bevor ich etwas sagen kann, schüttelt er sich. Nass. Überall. Tropfen fliegen durch die Luft, und ich drehe den Kopf weg. Es bringt ja doch nichts, sich jetzt zu ärgern.

„Thomas, setz dich“, sage ich, während ich schon Richtung Küche gehe. „Tasse Kaffee? Keks?“
„Beides“, sagt er und lässt sich auf den Stuhl sinken, während der Hund sich auf einer Decke zusammenrollt und beginnt, sich trocken zu lecken.

Der erste Schluck Kaffee bringt etwas Farbe in Thomas‘ Gesicht. Der erste Bissen Keks scheint ihn sogar kurz zu entspannen. Doch dann wird sein Blick länger und länger, wie ein Schatten, der sich über das Gesicht legt.

„Was ist los?“ frage ich.

Thomas stöhnt, atmet tief, und ich weiß, was jetzt kommt.
„Ich habe Probleme“, sagt er schließlich.
„Das ist nix Neues“, antworte ich. „Ist es schlimmer als sonst?“
„Nein“, murmelt er. „Immer das Gleiche. Immer der selbe Stress.“

Ich schüttele den Kopf. „Dann mach was dagegen. Ich hab es dir schon oft gesagt: Wir sprechen immer über dasselbe. DU musst agieren, nicht reagieren.“

Thomas‘ Gesicht wird länger. Er sackt förmlich in sich zusammen, und sein Hund, der inzwischen eingeschlafen ist, scheint der einzige in diesem Raum zu sein, der Frieden gefunden hat. Ich sehe, wie sich Tränen in Thomas‘ Augen sammeln. Er holt tief Luft, als wolle er einen großen Stein heben, und beginnt:

„Ja, aber…“

„STOP“, sage ich scharf. „Kein Ja, aber. Keine Ausreden. Keine Ausflüchte. DU musst tun.“

Thomas sitzt bedröppelt da. Sein Blick geht ins Leere, seine Schultern hängen, und die nassen Haare kleben ihm immer noch im Gesicht. „Ja, ich weiß“, sagt er schließlich. Die Worte kommen gequält, als müsse er sie aus tiefster Überzeugung herausziehen. „Aber wie?“

Da ist er wieder, dieser Satz. Das ewige „Aber wie?“. Der Satz, der so viel einfacher klingen würde, wenn er nur anfinge, statt darüber nachzudenken. Ich sehe ihn an, nehme einen Schluck von meinem eigenen Kaffee und spüre die Last seiner Fragen.

„Thomas“, sage ich ruhig, „der erste Schritt ist immer der schwerste. Aber du musst ihn machen. Niemand kann ihn für dich machen. Nicht ich. Nicht dein Hund. Nur du.“

Er nickt, aber ich sehe, dass er noch nicht ganz überzeugt ist. Der Hund regt sich auf der Decke, dreht sich um und seufzt, als wolle er uns beiden sagen: „Egal, worum es geht – ich bleibe hier und schlafe weiter.“

Vielleicht hat der Hund recht. Vielleicht braucht Thomas einfach nur einen Moment Ruhe, bevor er beginnt, diesen ersten Schritt zu gehen. Ich bleibe still und lasse den Moment wirken. Manchmal braucht es keine Worte, sondern nur einen Schluck Kaffee, einen Hund und jemanden, der zuhört.

KI
Wieder Thomas

Es klingelt an der Tür. Thomas. Nass, kalt, spät nachmittag, dunkel. Er durchnässt mit halb erfrorenen Händen. Sein Hund am zittern. Auch nass. Auch kalt. Er steht mit seinem Dackelblick vor der Tür. Bittet um Einlass. Natürlich sage ich. Er kommt rein. Hund stürmt in die Wohnung. Hektisch. Eilig. Freud sich. Schüttelt sich, Nass. Ich schaue weg, sonst müsste ich mich ärgern.

Thomas, setz dich. Tasse Kaffee? Keks? Beides wurde gern genommen.

Nach dem ersten Schluck Kaffee und Keks wird sein Blick immer länger. Was ist los, frage ich. Er stöhnt. Atmet tief. Der Hund liegt auf einer Decke und leckt sich trocken.
Ich habe Probleme, sagt Thomas. Das ist nix neues. Ist es schlimmer? Nein, immer das gleiche. Immer der selbe Stress. Mach was dagegen. Ich hab es dir schon oft gesagt. Wir sprechen immer über das selbe. DU musst agieren, nicht reagieren. Das Gesicht von Thomas wird immer länger. Dann holt er tief Luft und beginnt mit: Ja, aber… Ich sage STOP. Kein Ja, aber. Keine Ausreden. Keine Ausflüchte. DU musst tun.

Thomas sitzt bedröppelt da. Er hat ganz feuchte Augen. Er möchte am liebsten weglaufen. sein Hund schläft auf der Decke. 'Ja, ich weis', kommt aus seinem Mund. Etwas gequält. Aber wie?

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